Geschichte Radbruchs
Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes Radbruch ist aus dem Jahr 1269.
Der Lüneburger Chronist Casper Sagittarius nennt für dieses Jahr unter den Lüneburger Familien, neben den Winsenii und den Bardowicki, auch die Radebrocki.
Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes Radbruch ist aus dem Jahr 1269.
Der Lüneburger Chronist Casper Sagittarius nennt für dieses Jahr unter den Lüneburger Familien, neben den Winsenii und den Bardowicki, auch die Radebrocki.
Damals hat man die Nachnamen eingeführt und diese wurden in den Städten auch nach dem Herkunftsort der Bürger vergeben. Die Radebrockii, oder später die Radbruchs, haben – ob sie miteinander verwandt sind oder nicht – den Herkunftsort ihrer Vorfahren gemeinsam. Ob dieser Ort das heutige Radbruch war oder diese ersten Radebrockii aus den Randsiedlungen um das große Radbruchgebiet stammen, ist noch nicht zweifelsfrei geklärt.
Eine andere Quelle bezeugt den Namen 1270, als es in Lüneburg zu einem Prozess um das gestohlene Schwert eines Ritters Johanni Radhebrocke kam.
Das eisenhaltige Wasser der Bruchwaldniederung weist oft eine Rotfärbung auf, daher der Name roter Bruch (Roddau – rote Aue), später dann Radbruch.
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Der Meyerhof in Radbruch
In der Wiedergabe von Texten aus dem alten “Bardowicker Rathsbuch” setzt der dortige Autor den Text zur “Gerechtigkeit des Ratbruches” hinzu, dass inmitten des weiten, wildreichen Jagdgebietes von alters her ein großer Meyerhof lag.
Es gibt keinen Angaben darüber, wann dieser Meyerhof eingerichtet wurde. Es ist anzunehmen, dass dieser mit dem durch die Radebrockii bewirtschafteten Hof in Radbruch identisch ist oder aus ihm hervorgangen ist. In den bekannten Urkunden taucht dieser Meyerhof 1450 erstmalig als Vollhof auf.
Wer waren diese Meyer?
Einer der Meyer aus Radbruch wird mit seiner Ehefrau zusammen als besonders tüchtiges Verwalterehepaar beschrieben. 1457 taucht dieser Ludeke Meyger als Geschworener in einem Mordprozess auf. im Jahr 1468 wird ihm und seiner Frau Wunneken vom Kloster Scharnebeck die Verwaltung der Grangie in Bennerstedt übertragen.
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Im Jahr 1778 gab es eine “Ländliche Musterplanung” für Radbruch.
Die neuzeitliche Siedlungsentwicklung beginnt erst nach dem Wegzug des kurhannoverschen Pferdegestüts 1778.
Die mit der Verkoppelung von 1779 entstandenen Hofstellen sind noch heute prägend im Dorfbild erkennbar.
Philipp Heinrich Ast, genannt Schäfer Ast wurde 1848 inGronau an der Leine geboren.
1873 kam er eher zufällig als junger Schäfer nach Radbruch. Er heiratete die Hebamme Anne Dorothea Ahlers (heute Fischer).
Wenige Jahre später kaufte er die Abbauerstelle 58, in der jetzigen Bardowicker Straße. Von Radbruch aus kam Ast in die verschiedenen Dörfer, um Schafe zu scheren und in zunehmenden Maße auch Tiere zu kurieren.
Mehr und mehr verlegte Ast sich auf die Heilung menschlicher Krankheiten.
Durch die Heilerfolge wurde er immer bekannter, so dass er schließlich seine Schafschererei und das Kurieren von Tieren aufgab. So konnte er sich ganz auf die Heilung von Menschen konzentrieren.
Ab dem Jahre 1894 behandelte er in Radbruch täglich bis zu 1000 Patienten. Möglich wurde dies durch die 1848 eröffnete Eisenbahnlinie Hannover-Harburg.
Natürlich profitierten vom Ast ́schen Wirken nicht nur die Patienten. Im Dorf gab es eine ganze Reihe von Herbergs- und Gastronomiebetrieben und die Landwirte boten einen Kutschendienst vom Bahnhof zum Ast ́schen Anwesen in der heutigen Bardowicker Straße an.
Schäfer Ast starb 1921. Die Praxis wurde bis in die 90iger Jahre fortgeführt. Einige der Ast ́schen Mittel sind noch heute in der Winsener Ratsapotheke erhältlich.
Siedlungsschübe sind mit dem Bahnbau (Gleisbauarbeiter, Bahnhofs- und Zugpersonal, Streckenposten) und den Zeiten nach den Weltkriegen (z. B. Flüchtlingsstrom nach dem 2. Weltkrieg und die sog. Forstkompanie) verbunden.
Die jüngste planmäßige Entwicklung Radbruchs beginnt mit dem Bebauungsplan Nr. 1 „An der Bahn“ aus dem Jahre 1969.
In Abständen wurden weitere Bebauungspläne für Wohn-und Gewerbegebiete entwickelt. Neben dem dorfnahen Wohnen für Familien wird auch Augenmerk auf die ältere Generation gelegt. Hier wurde insbesondere den geänderten demografischen Bedürfnissen Rechnung getragen.
Heute leben 2250 Einwohner (Stand 1.05.2020) in Radbruch.
Es gibt zwei Kindergärten, eine Krippe, die Grundschule, den Dorfladen, zwei Gaststätten, den Bahnhof, Sportanlagen, ein Gemeindehaus und ein reges Vereinsleben.
Durch die naturnahe Lage hat Radbruch einen hohen Naherholungswert. Aufgrund der Bahnanbindung, der nahen Autobahnauffahrt und der Infrastruktur ist das Dorf ein sehr nachgefragter Wohnort.
Seit der Gebietsreform 1974 ist Radbruch Mitglied der Samtgemeinde Bardowick und gehört somit zum Landkreis Lüneburg.
Das in den Dreißigerjahren entstandene Radbrucher Wappen zeigt einen Ast, darunter Axt und Haue: Verweise auf die traditionelle Bedeutung der Land-und Forstwirtschaft.
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