Dorfmail 09/20

RADBRUCH NACHRICHTEN Die Gemeinde-Rundmail

Neuigkeiten aus dem Gemeindebüro

Liebe Radbrucher und liebe Radbrucherinnen,
nachdem wir nun unsere Datenschutzangelegenheiten mit Hilfe der Datenschutzbeauftragten des Landkreises geordnet haben, können wir Ihnen endlich wieder Informationen zu aktuellen Themen schicken.
Und es gibt eine ganze Menge aktueller Themen:

1. Was wird aus unserem Laden?

Schon als sich die Schwierigkeiten in unserem Laden abzeichneten, haben wir mit dem Eigentümer Gespräche zur Verbesserung der Situation geführt. Dabei ging es um Fördermöglichkeiten zur Umgestaltung des Ladens, die Integration eines Cafés, die Verbesserung des Warenangebotes mit Produkten aus der Region etc.

Leider waren diese Gespräche nicht erfolgreich, weil der Ladeninhaber keine klare Vorstellung von der Zukunft des Ladens hatte. Er hat aber immer wieder betont, dass der Laden wichtig für das Dorf sein. Nachdem die Weiterführung des Ladens nach dem Ausscheiden von Margret Schröder problematisch wurde, wollte der Inhaber den Laden doch schließen. Nur dem Engagement der Mitarbeiterinnen ist es zu verdanken, dass es doch zunächst weiter ging.

Dann gab es Überlegungen den Laden zu verkaufen. Es gab mehrere Interessenten in Radbruch, die den Laden kaufen und nach Umbau wiedereröffnen wollten. Mit einem wurden intensive Verkaufsverhandlungen geführt, die allerdings nicht zum Abschluss kamen.

Parallel hatte eine Gruppe um Herrn Gründel ein Konzept zum Umbau des Ladens mit Fördermitteln zu einem Dorfladen mit Kultur Café erarbeitet. Auch dieses wurde mit dem Eigentümer diskutiert und schien erfolgversprechend zu sein. Dann kam aber doch noch einmal das Thema Verkauf an einen Radbrucher, der dafür bekannt ist, seine Projekte mit viel Eigenleistung in kurzer Zeit zu realisieren, nach vorn. Das scheiterte aber daran, dass der Eigentümer seine Werkstatt im Gebäude noch länger weiter nutzen wollte und deshalb doch nicht verkaufen wollte.

Wir hatten bei all dem Hin und Her die Sorge, dass uns überraschend ein Kaufvertrag mit einem Käufer präsentiert wird, der an einer Weiterführung des Ladens kein Interesse hat und nur Wohnen auf dem Grundstück beabsichtigt. Das derzeit geltende Baurecht ließe das zu.

Deshalb haben wir uns schnell entschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen, der den Ladenstandort in dieser einmaligen Lage sichert, und bis zum Inkrafttreten des B-Planes eine Veränderungssperre und ein Vorkaufsrecht zu beschließen. Dabei soll der B-Plan lediglich die jetzige Nutzung festschreiben und nicht, wie in den sozialen Medien berichtet wird, weitere Restriktionen enthalten.

Nachdem wir dieses dem Eigentümer mitgeteilt hatten und ihm zugesagt haben, uns um eine Werkstatt für Ihn im Ort zu kümmern, erhielten wir am vergangen Donnerstag ein an die Gemeinde und Herrn Gründel gerichtetes Schreiben, in dem der Eigentümer der Gemeinde und/oder einem Förderverein einen langfristigen Pachtvertrag für den Laden in Aussicht stellt. Gleichzeitig äußerte er die Bitte, von einer wertmindernden Veränderungssperre und einem einschränkenden Bebauungsplan dauerhaft abzusehen.

Da wir ohnehin keine Einschränkungen gegenüber der jetzigen Nutzung im B-Plan festschreiben wollten und im Rat beschlossen haben, den Vollzug der Veränderungssperre für das Ladengrundstück auszusetzen, wenn innerhalb der nächsten zwei Monate ein akzeptabler Pachtvertag für eine Mindestdauer von 12 Jahren zustande kommt, sehen wir diesen Wunsch als erfüllt an.

Die Mindestdauer von 12 Jahren ist erforderlich, um die Fördermittel zur Umgestaltung und Modernisierung zu erhalten.
Nun kommt es darauf an, gemeinsam mit dem Förderverein einen Pachtvertrag zu erarbeiten und dabei einen ganz Reihe von dringenden Fragen wie z.B. wer wird Pächter, der Förderverein oder die Gemeinde oder beide zusammen, welche Umbauten sind nötig und möglich, wer stellt den Förderantrag, wie erfolgt die Abrechnung der Heizung- und Energiekosten etc. zu klären. Auch die Personalfragen müssen besprochen werden.

Es ist viel zu tun in den nächsten zwei Monaten. Wir haben dazu aufgerufen, kurzfristig eine Arbeitsgruppe zu bilden und die Fragen stringent abzuarbeiten. Es ist eine große Chance für die Zukunft des Ladens und wir hoffen, dass wir die drängenden Fragen unpolitisch klären können.

Im Übrigen: Gelbe und anderes Säcke sind wie bisher auch im Gemeindebüro erhältlich und wir stocken gerade die Vorräte auf. Immer wenn die Rollläden runter sind, sind wir dafür ansprechbar.

2. Schulstandort Radbruch

Dieses Thema hat schon viel Aufregung in der Presse erzeugt. Hintergrund ist, dass der Gesetzgeber offensichtlich vor hat, die Schulträger zu verpflichten, ab 2025 alle Grundschulen zu Ganztagsschulen aufzurüsten.

Das hat die Samtgemeinde zum Anlass genommen, darüber nachzudenken, ob die Aufrüstung der in die Jahre gekommenen Grundschulen in Vögelsen und Radbruch vor Ort oder alternativ ein Neubau an einem noch zu findenden Standort von der Investition und den Betriebskosten her sinnvoller ist. Das ist ja grundsätzlich zulässig und wohl sogar erforderlich, allerdings sind neben den wirtschaftlichen Aspekten eine Reihe anderer Argumente zu betrachten.

Wir, die Bürgermeisterin von Vögelsen und ich sind jedenfalls der Meinung, dass die Grundschulen in den Orten erhalten bleiben müssen und haben dieses der Samtgemeinde auch mitgeteilt. Der Gemeinderat hat auch eine entsprechende Resolution beschlossen. Glücklicherweise sind in der weiteren Diskussion in den politischen Gremien der Samtgemeinde keine Denkverbote beschlossen worden, wie es zunächst drohte.

Wir würden schon gern wissen, was das Thema Ganztagsschule für Radbruch überhaupt bedeutet. Und ob es überhaupt möglich und vertretbar ist, die vorhandene Schule so aufzurüsten, dass sie die Vorgaben für eine Ganztagsschule erfüllt. Vielleicht ist ja ein Neubau in Radbruch, z.B. in Kombination mit dem geplanten Sportpark auch eine Option, die gewiss einige Synergieeffekte beinhaltet. Es bleibt spannend, aber eins ist unumstößlich: “Die Schule bleibt im Ort!”

3. Sachstand Sportpark

Wir hatten berichtet, dass wir einen Förderantrag für die Realisierung des Sportparks beim Bundesinnenministerium gestellt haben. Bei der ersten „Zuteilung“ sind wir nicht berücksichtigt worden. Anhand der Liste der erfolgreichen Projekte haben wir schnell begriffen, dass die Qualität eines Antrages und Projektes nicht ausreicht, um berücksichtigt zu werden. Es kommt sehr auf die Fürsprecher für ein Projekt an.

Deshalb haben wir intensive Gespräche mit Vertreter*innen der Landes- und Bundespolitik geführt und das Projekt bekannt gemacht. Das hat dazu geführt, dass wir bei der zweiten „Zuteilung“ bis in die Endrunde gekommen sind. Noch am Vorabend der Entscheidung des Haushaltsausschusses war das Projekt im Rennen. Dann hat man sich aber entschlossen, die bisher nicht berücksichtigten Landkreise vorzuziehen und wir waren wieder draußen, da der Landkreis Lüneburg schon zwei Förderprojekte bewilligt bekommen hat. Aber das Projekt ist jetzt noch bekannter geworden und wir geben die Hoffnung nicht auf.

Zur Erhöhung der Chancen haben wir das Projekt jetzt in zwei Teile aufgeteilt.
Ein Förderantrag unter der Rubrik „Klimaverbesserung“ hat den Parkteil des Sportparks mit Grünanlagen, Bäumen und Büschen und Wegen zum Inhalt und ein weiterer nur die reinen Sportanlagen, wie Vereinsheim mit Bewegungshalle und die Sportplätze und Leichtathletikanlagen.

Die nächsten Entscheidungen über die Förderung sollen Anfang nächsten Jahres fallen. Dann sind wir bestimmt dabei!!
Bis dahin werden wir auf jeden Fall die planerischen Voraussetzungen, wie Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes vorantreiben und die Verhandlungen über einen Pachtvertag im Rahmen des Erbbaurechtes abschließen.

4. Dorfentwicklung MRV
Mit der Region Voran oder Mechtersen, Radbruch, Vögelsen

Die Räte der drei Gemeinden haben am 01.09.2020 in einer gemeinsamen Sitzung einstimmig den in vielen Arbeitssitzungen mit guter Beteiligung der Anwohner entstandenen Dorfentwicklungsplan beschlossen.

Nun können erste Förderanträge gestellt werden. In einer interfraktionellen Sitzung haben wir uns entschlossen, für diese Förderjahr zwei Anträge zu stellen, die Aufwertung der Spielplätze Hofkoppeln und Am Alten Schulgarten und die Aufwertung der Streuobstwiesen in Radbruch.

Zu beiden Themen haben sich in Radbruch Arbeitsgruppen gebildet, die gemeinsam mit dem Planungsbüro und einem externen Planer super Vorschläge erarbeitet haben.
Wir werden diese Vorschläge in der nächsten Sitzung des Bauausschusses am 01.10.2020 um 19:30 Uhr im Gasthaus Sasse vorstellen und am 06.10.2020 im Rat beschließen.

Auch erste private Antragsteller haben sich vom Planungsbüro beraten lassen und erarbeiten entsprechende Anträge. Kontaktdaten können Sie bei uns oder auf der Webseite www.radbruch.de erhalten.

5. Baumaßnahmen im Flächenpool am Donnerloh

Für die Erschließung des Gewerbegebietes und die dabei versiegelten Flächen ist ein Ausgleich zu schaffen. Neben dem 10 m breiten umlaufenden Pflanzstreifen vor Ort sind dazu im Bereich des Flächenpools Aufwertungsmaßnahmen in Form von Flachwasserzonen, Böschungsabflachungen und Geländemodellierungen vorgesehen.

Diese Arbeiten sind mit tatkräftiger Hilfe der Samtgemeinde ausgeschrieben und beauftragt worden und auch die Bauüberwachung wird von der Samtgemeinde vorgenommen. Der bei den Arbeiten überschüssige Boden wird ins Gewerbegebiet transportiert und, soweit es Mutterboden ist, in den zukünftigen Pflanzflächen eingebaut. Der Sandboden wird auf einem tiefer liegenden Grundstück, das wir gerade vergeben haben, zwischengelagert und kann zu Flächenaufhöhung verwendet werden.

Mit der Vergab dieses Grundstück sind nun alle Grundstücke verkauft. Wir denken aber bereits über die Erweiterung des Gewerbegebietes nach Osten hinter Orfix nach.

6. Sperrung der K 43 Richtung Rottorf

Die Bahn muss den Fahrbahnbelag auf der Brücke erneuern und hat dazu einen Plan aufgestellt. Danach wird die Brücke in der Zeit vom 21.09. bis zum 13.10 halbseitig mit Ampelregelung gesperrt. In der Zeit vom 14.-16.10. wird die Brücke aber vollständig gesperrt. Die Umleitung führt über Bardowick. Tragen wir es mit Fassung.

7. Umrüstung auf LED-Beleuchtung

Die Umrüstung unserer Straßenbeleuchtung auf LED ist abgeschlossen. Die neunen Leuchten wirken viel heller als die alten und wir haben deshalb zunächst alle Leuchten auf halbe Lichtstärke schalten lassen. Es kann aber durchaus in einigen Bereichen mit großen Abständen und geringen Lichtpunkthöhen zu unzureichender Ausleuchtung kommen.

Wenn Sie der Meinung sind, das ist bei Ihnen der Fall, sprechen Sie uns bitte an oder schicken Sie uns eine Mail an gemeinde@radbruch.de.

Es werden noch drei zusätzliche Leuchten aufgestellt: Am Donnerloh in Richtung Kindergarten zwischen der Abzweigung und dem Fuß- und Radweg, am Weg vom Alten Schulgarten zum Kindergarten auf halben Weg und in Radbruch Nord. Die Arbeiten sind seit langem beauftragt und wir machen jetzt bei der AVACON Druck.

Das soll für Erste genügen. Genießen Sie die schönen ersten Herbsttage vor dem hoffentlich bald einsetzenden Regen und bleiben Sie gesund. Radbruch ist nach unserer Kenntnis immer noch Coronafrei und soll es auch bleiben.

Ihr Team aus dem Gemeindebüro