Dorfmail 2021/04

RADBRUCH NACHRICHTEN Die Gemeinde-Rundmail

Neuigkeiten aus dem Gemeindebüro … 

Liebe Radbrucher und Radbrucherinnen,
 
schon das zweite Osterfest, dass wir unter Corona-Bedingungen begehen, von feiern kann ja wohl keine Rede sein. Ich bin am Samstag gegen 20:00 Uhr durch ein wie ausgestorben wirkendes Radbruch gefahren, das war schon sehr bedrückend. Aber es gibt ja Licht am Ende des Tunnels, wenn auch erst schwach.
 
Dass das Testen und Impfen nicht optimal läuft, ist ja nicht zu bestreiten und das ewige hin und her nach den Runden mit den Ministerpräsidenten und der Kanzlerin ist auch nur schwer zu ertragen. Was aber wirklich ärgerlich ist, wenn Bundestagsabgeordnete mit der Pandemie richtig viel Geld verdienen. Das geht gar nicht. Was mich aber auch sehr ärgert, ist das ständige Gemosere und die Besserwisserei aus Kreisen der Politik. So eine Situation wie diese hatten wir nun mal noch nicht und da sind die Entscheidungen schwierig. Es wäre aber sicher hilfreich für alle, wenn die gesamte Politik an einem Strang ziehen würde und einzelne nicht noch versuchen würden, vermeintliche politische Vorteile aus der Situation zu gewinnen. Natürlich muss Kritik erlaubt sein, was aber einige da abliefern, geht deutlich darüber hinaus und ist nichts anderes als Selbstdarstellung. Ich meine damit ausdrücklich nicht Herrn Lauterbach, der weiß zumindest, wovon er redet, und hat häufig Recht, auch wenn seine Omnipräsenz manchmal etwas nervt.
 
Auch in Radbruch gibt es noch etwas zu Corona zu sagen:
Die beiden Damen aus der Postfiliale beklagen eine nachlassende Disziplin beim Tragen eines Mund-Nasenschutzes beim Betreten des Postraumes. Das muss wieder besser werden. Wir appellieren daher an alle Postnutzer: medizinische Maske oder FFP2 Maske auf und dann ab in die Post!
 
Um das Dorf in der ladenlosen Zeit zu unterstützen, unterhält Frau Schilde vor ihrem Restaurant „Gode Stuv“ zwei Selbstbedienungsschränke. Diese werden gut angenommen, und auch das Bezahlsystem funktioniert, …meistens.
Nur der Gegenwert der hochwertigen, selbstgefertigten Bonbons und Lutschstangen fehlt gelegentlich. Das macht Frau Schilde sehr traurig, führt bei ihr aber nicht dazu, dass sie das Angebot einstellt, sondern im Gegenteil, sie möchte auch demnächst noch eine Eistruhe aufstellen.
Auf Dauer wird das alles nur erhalten bleiben können, wenn auch die Bezahlung stimmt. Bitte machen Sie das auch Ihren Kindern klar.
Wir sind Frau Schilde dankbar für Ihr Engagement und sollten sie nicht enttäuschen.

Wir möchten Sie heute über einige Neuigkeiten informieren:

1. Dorfladen
Da gibt es leider nicht wirklich etwas Neues. Der Eigentümer hat nun einen Makler beauftragt, die Immobilie zu verkaufen, natürlich zu einem möglichst hohen Preis. Durch eine Veränderungssperre, die der Rat vorsorglich beschlossen hat, kann ein potenzieller Käufer die Immobilie aber nach dem Erwerb nicht ohne weiteres verändern, sondern muss wieder einen Laden ermöglichen. Wenn das nicht sichergestellt ist, können wir auch das ebenfalls vorsorglich beschlossene Vorkaufsrecht ausüben. Bei den Preisvorstellungen, die der Makler in einem Gespräch im Gemeindebüro geäußert hat, fürchten wir, dass noch einige Zeit vergeht, bis ein Käufer gefunden ist. Wir haben dem Makler die oben genannten Zusammenhänge erläutert und unsere Bereitschaft zur Beratung angeboten.

Wir haben auch den Kontakt zu dem Dorfladenbetreiber Tante Enso, der in der Arbeitsgruppe Dorfladen sein Konzept vorgestellt hat, hergestellt. So können potenzielle Investoren gleich mit einem potenziellen Ladenbetreiber gemeinsam Konzepte erarbeiten. Wir müssen uns wohl leider noch etwas in Geduld fassen.

2. Dorfentwicklung
Wir haben uns mit zwei ersten Projekten in der Dorfentwicklung beworben und tatsächlich auch den Zuschlag bekommen. Wir erhalten für die Umgestaltung des Spielplatztes Hofkoppeln und für das Projekt Streuobstwiesen Fördermittel, hat uns die Bewilligungsbehörde mitgeteilt. Nun muss vertieft geplant, die Arbeiten ausgeschrieben und noch im Herbst mit den Arbeiten begonnen werden.

Als nächstes werden wir uns die Umgestaltung der Dorfmitte und die Herstellung weiterer Rad- und Fußwegeverbindungen vornehmen. Dabei werden, wie schon gehabt, wieder die Einwohner intensiv eingebunden.

3. Kindergarten und Krippe
Die Leiterin unseres Kindergartens hat aus einem sehr persönlichen und gut nachvollziehbaren Grunde zum 31.03. gekündigt. Sie hat sich aber bereit erklärt, auch noch im April und evtl. im Mai bei der Suche einer Nachfolge und der Regelung des Übergangs mitzuwirken. Dafür vielen Dank!!

Wir haben daraufhin sofort ein Bewerbungsverfahren für die Nachfolge gestartet und wirklich sehr gute Bewerbungen erhalten. Die Vorstellungsgespräche laufen in dieser Woche an. Da aber alle Bewerber/innen in festen Angestelltenverhältnissen sind, und Kündigungsfristen einzuhalten sind, wird es eine schwierige Übergangszeit mit noch mehr Belastung für die Mitarbeiterinnen geben. Wir werden zum 1. Mai zwar zwei neue Mitarbeiterinnen einstellen und haben uns auch temporär über eine Zeitarbeitsfirma verstärkt, so dass der Druck ein bisschen sinkt. Es ist auch noch eine weitere Einstellung geplant, aber es wird eine schwierige Zeit, bis im Kindergarten wieder Ruhe einkehrt.

Wir werden durch einen sehr aktiven Elternbeirat unterstützt, der uns zwar kritisch, aber immer konstruktiv begleitet. Auch dafür unser Dank!

Richtig Ruhe wird im Kindergarten aber erst wieder eintreten, wenn wir die jetzigen Krippenräume der Samtgemeinde übernehmen können. Dann haben wir vier große Gruppenräume für Gruppengrößen bis zu 25 Kindern und damit für bis zu 100 Kindern. Da die Geburtenraten seit 2019 wieder sinken, ist spätestens im Jahr 2023 wieder mit einer Kinderzahl von unter 100 Kindern, von denen der Lollipop noch 10 Kinder aufnimmt, zu rechnen. Für den Bau der neuen Krippe durch die Samtgemeinde wird jetzt durch die neu gegründete Baugesellschaft der Samtgemeinde der Bauantrag vorbereitet. Durch die Gründung der Baugesellschaft sollen u.a. die Verwaltungsvorgänge vereinfacht und beschleunigt werden. Das wird uns helfen!

4. Haushalt und Programm 2021
Der Entwurf des Haushaltsplanes für das laufende Jahr liegt den Fraktionen zur Beratung vor. Wir hoffen, dass wir Ende April den Haushalt beschließen können. Auch dieser Haushalt ist, wie der im Vorjahr, nicht ausgeglichen, sondern schließt mit einem Defizit von rd. 149.000,00€ ab. Das liegt zum größten Teil an den Aufwendungen für den Kindergarten. Dort sind allein die Personalkosten gegenüber dem Vorjahr durch die Eröffnung der 6. Gruppe und der zusätzlich geplanten Einstellung vorn fehlenden Vertretungskräften um fast 150.000,00€ gestiegen. Es fehlen auch weiterhin die nicht vollständig kompensierten entfallenen Elternbeiträge, so dass der Haushalt nicht auszugleichen ist. Wir haben aber Rücklagen von rd. 700.000,00€, so dass das Defizit zu decken ist. Wenn wir durch die Übernahme der Räume der Krippe eine Gruppe im Kindergarten auflösen können, reduziert sich der Aufwand erheblich, so dass wir ab 2023 wieder die Chance sehen, den Haushalt auszugleichen.

Mit den Fraktionen haben wir ein strammes Restprogramm für diese Legislaturperiode besprochen. Das sind z. B. die Erweiterung des Gewerbegebietes, den Bau von Bezahlbarem Wohnraum am Rüdel, einige wenige Grundstücke für junge Leute am Donnerloh und Am Felde.
Wir unterrichten Sie über den Fortgang der Projekte in den nächsten Mails.

So viel für heute aus dem Gemeindebüro.

Dann hat uns noch Herr Walter Knolle, beratendes Mitglied für die Grünen im Bauausschuss, um die Veröffentlichung folgender Mitteilung gebeten:

Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen,
der Winter geht zu Ende und damit die Zeit, in der legal größere Bäume auf privaten Grundstücken gefällt werden durften.
Dies ist auch in diesem Jahr wieder geschehen, wobei selbst große und zum Teil ortsbildprägende Bäume der Säge zum Opfer fielen. Es wäre schön und für unseren Ort wichtig, wenn an deren Stelle als Ersatz junge Bäume gepflanzt werden würden. Sollte dieses auf eigenem Grund und Boden nicht möglich oder unerwünscht sein, könnten als Ausgleich auch auf Gemeindegrund Bäume nachgepflanzt werden. Wenden Sie sich in diesem Fall gern an das Gemeindebüro.
Nicht lange zögern, noch ist Pflanzzeit!

Wir geben dieses gern weiter und bestätigen ebenso gern, dass nach Abstimmung Bäume auf Gemeindegrund gepflanzt werden können.

Bleiben Sie gesund und geduldig!
Ihr Team aus dem Gemeindebüro und
Ihr Bürgermeister
Rolf Semrok